Friedrich Joseph Haass und der russische Strafvollzug im 19. Jahrhundert
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Der deutsche Arzt F. J. Haas gehörte zu den Gründungsmitgliedern des 1828 ins Leben gerufenen Moskauer Gefängnis-Schutzkomitees. Durch die Berührung mit den inhumanen Zuständen des Moskauer Strafvollzugs erfuhr das Leben des über Moskau hinaus geschätzten und wohlhabenden Arztes eine tiefe Zäsur. In der Gefangenenpflege fand Haas eine Lebensaufgabe, der er sich bis zu seinem Tode unter Einsatz aller Kräfte und seines gesamten Vermögens widmete. Das Lebenswerk dieses engagierten Katholiken, der seine humanitäre Perspektive tagtäglich gegen administrative Widerstände und öffentliche Lethargie durchsetzen musste, fand bisher in der historischen Straffälligenpädagogik nur geringe Beachtung. Die Absicht dieser Arbeit ist deshalb, einen Beitrag zur wissenschaftlichen Rezeption des gefangenenpflegerischen Engagements Haas' zu leisten.