Amateur wird Meister
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Viac o knihe
Hier werden Partien von fortgeschrittenen Amateuren bis hin zu Meisterkandidaten vorgestellt. Die Thematik dreht sich vor allem um typische Aspekte des Positionsspiels wie offene Linien, bestimmte Bauernstrukturen oder den Umgang mit Eröffnungssystemen. Besonderes Gewicht wird auf den heikelsten Partieteil unmittelbar nach der Eröffnung gelegt. Gegen Schluss des Buches ist zu verfolgen, wie und wodurch es mit Amateur immer mehr gelingt, statt eines „Spiels auf ein Tor“ dem Meister offene Kämpfe zu liefern, bis er schließlich die ersten Partien gewinnt. VORWORT Kämpft ein erfahrener Amateur mit einem Meister, so entdeckt er sehr bald, dass er es mit einer anderen Spielweise zu tun hat, als säße er einem Amateur - sogar einem sehr starken Amateur - gegenüber. Es liegt etwas Überwältigendes, oft sogar Gewalttätiges im Spiel des Meisters, das offenbar werden lässt, dass er besondere Einblicke und Fähigkeiten besitzt, die dem Amateur fehlen. Er verfügt sozusagen über eine gesonderte Dimension. Sicher spielt der Meister in taktischer Hinsicht tiefer und genauer, er sieht weiter und ist weniger als sein Amateurpartner Fehlern ausgesetzt, und hier wird der letztere es schwer haben, es dem Meister gleich zutun. Er hat aber auch ein überlegenes Gesamtkonzept der Schachstrategie und ein feines Verständnis gewisser Stellungstypen, deren Vorhandensein dem Amateur nicht einmal bewusst sein mag. Mit anderen Worten, der Meister kennt eine Anzahl von „Schach-Geheimnissen“, die ihn befähigen, günstige Stellungen aufzubauen, die zum Gewinn führen. Wie diese typischen Stellungen zu behandeln sind, kann auch vom Amateur gelernt und angewandt werden, sobald ihm einmal die richtige Methode gezeigt worden ist. Das ist eins der wichtigen Dinge, die wir mit diesem Werk beabsichtigen. In der Einführung beschreiben wir die Unterschiede zwischen Meister und Amateur in den verschiedenen Phasen und Gesichtspunkten der Schachpartie und zeigen, wie der Amateur sein Spiel auf jedem Gebiet verbessern kann. Dann erklären wir in einer Reihe von 25 Partien des Meisters gegen den Amateur, wie die Siege geplant und erspielt werden. In fast allen diesen Partien treten typische Stellungen hervor, und der Erfolg beruht oft in erheblichem Maß auf der größeren Vertrautheit des Meisters mit diesen typischen Stellungen. Aus mehreren Gründen verwenden wir Partien zwischen „Meister und Amateur“. Erstens: Vor allem in dieser Art von Partien ist der vernichtende Stil des Meisters am offensichtlichsten, denn Amateure sind gewöhnlich nicht fähig, den Druck des Gegners während der ganzen Partie zu neutralisieren; zweitens: Amateur-Irrtümer sind schwerwiegender und hervorstechender als Meisterfehler und daher leichter auszunützen; drittens: es gibt wohl keinen besseren Weg, die Ausnützung von Amateurfehlern zu zeigen, als wie ein Meister sie tatsächlich auswertet. Die Partien sind ungefähr nach der Stärke des Amateurs geordnet, angefangen mit denjenigen des schwächeren Amateurs. Diese Anordnung ist freilich öfter durchbrochen worden, um Partien der gleichen Eröffnung gruppieren zu können. Eine Anzahl verschiedener Eröffnungen sind veranschaulicht; die modernen herrschen jedoch vor. Je weiter wir mit den Partien fortschreiten, umso stärker wird der Amateur - tatsächlich gewinnt er die letzten drei Partien des Buches gegen den Meister. In diesen drei Partien zeigen wir auf der einen Seite, in welcher Hinsicht der Amateur sich ausreichend verbessert hat, um den Meister zu besiegen, auf der anderen, warum der Meister verlor - und der Meister verliert aus anderen Gründen als der Amateur. Der laufende Kommentar der Partiezüge deutet die Motive an, die den Meister bewegen. Es sollte für den Leser nicht schwierig sein, mit dem vertraut zu werden, was vordem für ihn „Schach-Geheimnisse“ waren. Wenn er dies Wissen, diese Pläne und Grundsätze, die er beim Studium erwirbt, anwendet, verbessert er sein eigenes Schach.