Der Islam. 2, Die islamischen Reiche nach dem Fall von Konstantinopel
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War es im 15. Jahrhundert das christliche Abendland, das ängstlich die Bewegungen des Osmanischen Reiches beobachtete, so ist es heute die westliche Welt, die - mit mehr oder minder großem Verständnis - besorgt nach Südosten schaut: in die moderne Türkei, wo der Antagonismus zwischen Kemalismus und Islam tiefgreifende soziale Reformen und eine stabile Regierungsform zu verhindern scheint, in den Nahen Osten mit seinem ausweglos erscheinenden arabisch-israelischen Dilemma, nach Indonesien und Bengalen, wo Bürgerkriege eine unermeßliche Zahl an Opfern forderten. Selbst von den Philippinen berichteten die Zeitungen von Kämpfen zwischen Muslimen und Nichtmuslimen. Die Blickrichtung ist sozusagen die gleiche geblieben, allein der Blick führt heute weit über die Türkei und das Heilige Land hinaus. Der Betrachter sieht den Islam in der Auseinandersetzung mit importierten sozialpolitischen Vorstellungen und stellt mit Erstaunen fest, wie hoch der Anteil der Länder mit muslimischer Bevölkerung an den Krisengebieten der sogenannten Dritten Welt ist. Der Verlag ist froh, in Professor G. E. von Grunebaum einen Gelehrten von Rang gewonnen zu haben, der es mit seinen Mitarbeitern unternommen hat, das vielfarbige Bild, das die neuere Geschichte des Islam zwischen Maghreb und Südostasien bietet, nachzuzeichnen. Der vorliegende Band bildet die Fortsetzung zu Band 14 der „Fischer Weltgeschichte“. Er ist in sich abgeschlossen und mit Abbildungen, Kartenskizzen und einem Literaturverzeichnis ausgestattet. Ein Personen- und Sachregister erleichtert dem Leser die rasche Orientierung.