Vom Sicherheitsrisiko zum Stabilitätsfaktor?
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Viac o knihe
Die moderne Türkei sieht sich als Teil des „zivilisatorischen Westens“. Ihre Außenpolitik orientierte sich an Zielen und Prioritäten der transatlantischen Partner. Trotz kurzzeitiger Brüche stand diese Ausrichtung nie grundsätzlich in Frage. Doch neue Vorstöße in ihrem regionalen Umfeld zeigen, dass sich die Außenpolitik des Landes an neuen Parametern orientiert. Diese werden von neuen innenpolitischen Kräfteverhältnissen, den Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die Außen- und Sicherheitspolitik des Landes und seine weitere Integration mit dem „politischen Westen“ bestimmt. Die kemalistische Türkei verändert sich und mit ihr zusammen verändert sich der Kemalismus und die von ihm definierten Bedrohungswahrnehmungen. Das Land erhebt regionalen und internationalen Gestaltungsanspruch. Doch auch wenn der neue Aktivismus auf den ersten Blick die Westbindung des Landes in Frage zu stellen scheint, wird bei einem zweiten Blick deutlich, dass er als logische Konsequenz der politischen „Europäisierung“ verstanden als politische Liberalisierung und Öffnung des Landes zu werten ist.