Die Erben des Böhmerwald-Paradieses
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„Paradies“ nennt Karel Klostermann (1848-1923) den zentralen Böhmerwald der Siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts. Aber er meint das sehr bitter, ja sarkastisch. Durch den großen Orkan von 1870 und die darauf folgende Borkenkäferplage war zunächst eine nie da gewesene Fülle von Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten in der Holzwirtschaft entstanden. Doch viele Leute konnten mit dem plötzlichen Geldsegen nicht richtig umgehen. Der Mammon verdarb Sitten und Moral. Dieses Paradies ist nach Klostermann der Hölle sehr viel näher als dem Himmel. Wie die nachfolgende Generation, die Kinder, mit dieser Hinterlassenschaft zurechtkamen, schildert er am Beispiel der eigenen Verwandtschaft in seinem Buch „Kam speji deti“, wörtlich übersetzt: „Was aus den Kindern wird“. Zum ersten Mal überhaupt liegt dieser Roman nun in deutscher Sprache vor. Gerold Dvorak, der sich lange Jahre mit dem „Böhmerwalddichter“ beschäftigt hatte, hat ihn aus dem Tschechischen übersetzt.