Denn sie wissen sehr wohl was sie tun
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Viac o knihe
Ich heiße Thorsten Huber und bin 46 Jahre alt. Thorsten Huber ist mein Pseudonym. Nein. Ich arbeite weder als Privatdetektiv noch als Kriminalpolizist. Auch nicht als Agent. Sie werden es nicht glauben. Mein Pseudonym trage ich als Priester. Die Realität zwingt mich dazu. Die Realität ist der lange Arm der katholischen Kirche. Ich arbeite nicht mehr für die Kirche. Und dennoch muss ich mich vor ihr schützen. Wer als Insider Straftaten kennt oder gar benennt, der muss um seine Existenz bangen. Er gilt als Aussätziger, als persona damnata, als Nestbeschmutzer. Ich bin so ein zu verdammender Nestbeschmutzer. Ein Nestbeschmutzer ist einer, der den Schmutz benennt, den kirchliche Amtsinhaber hinterlassen. Ich hatte Glück, ich lebe noch. Bis jetzt. Am Ende werden Sie verstehen, warum ich und andere nicht. Ich will mich nicht in Erklärungen verlieren. Machen Sie sich selbst ein Bild. Ich bin Priester und hier ist meine Geschichte. In Wahrheit spielt sie in …, tut mir leid, die Wahrheit ist gefährlich. Aufgewachsen bin ich in Hagen, dem Tor zum Sauerland, wo es richtig katholisch wird. Soviel kann ich verraten. Den Bischof, der mich geweiht hat, darf ich nicht preisgeben. Das Bistum, dem ich gedient habe, darf ich namentlich nicht nennen. Deshalb habe ich mir ein anderes ausgedacht. Das Erzbistum München. Namen sind Schall und Rauch. Taten sind Realität. Zu viele dieser Realitäten wühlen immer noch meine Seele auf. Sie alle zu erzählen, wäre ein Lebenswerk. Deshalb habe ich sie eingekleidet. Meine Geschichte ist ein Kleid der Wirklichkeit und dieses Kleid ist durchsichtig. Ich heiße Thorsten Huber, bin Priester und bekenne mich zur Unmoral meiner Kirche. Meine Geschichte ist die eines Priesters im Dschungel der Macht und mitschuldig am Machtmissbrauch seitens der Amtsträger. Mitschuldig aus Gehorsam.