Nordstern
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Viac o knihe
An einem verregneten Februarmorgen steht ein Junge vor einer Turnhalle. Er sieht genau hin. Er sieht in das Gesicht seines Vaters, sieht den Schnauzbart, das blendende Lächeln, die gespitzten Lippen. Er sieht, wie der Mann beschwingt in seinen Sportwagen steigt, den Gang einlegt und davonfährt. Der Junge hat ein ungutes Gefühl. Er weiß nicht, warum. Er weiß noch nicht, dass jede Katastrophe ihre Vorboten hat. Der Vater fliegt zu einer Urlaubsreise nach Antigua und bricht von dort mit einer Yacht zu einer Atlantiküberquerung auf. An Bord sind der Schiffseigner, dessen Freundin und zahlende Gäste. Bei glatter See verschwindet das Schiff ohne jede Spur. Keiner der Reisenden wird jemals wieder gesehen. Die Kriminalpolizei hat einen grausamen Verdacht, kann den Fall jedoch nicht aufklären. Auf das Leben des Jungen legt sich ein Schatten, der ihn nicht mehr verlässt. Mit dem Verschwinden des Vaters hat er sich selbst verloren; als Erwachsener flüchtet er nach New York, wo er sich treiben lässt, der Nacht, dem Alkohol und einer Frau verfällt. Eines Tages erreicht ihn ein Anruf aus Deutschland – und das rätselhafte Verschwinden seines Vaters holt ihn wieder ein. Er macht sich auf die Suche nach Antworten. Er besucht Verwandte und Freunde der anderen, die mit dem Schiff verschwunden sind – und findet sich plötzlich in einer Schicksalsgemeinschaft wieder. Helmut Kuhn erzählt in seinem ersten Roman von einem Verlust, der so unbegreiflich ist, dass ihn nur die Literatur begreiflich machen kann: Denn diese Geschichte ist wahr, der Junge vor der Turnhalle ist der Autor selbst.