"Ihre Arbeitskraft ist auf das schärfste anzuspannen"
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Viac o knihe
Rund 40.000 Zwangsarbeiter mussten von 1940 bis 1945 für die Gelsenkirchener Kriegswirtschaft arbeiten, womit sie zeitweise fast ein Drittel aller Beschäftigten in Gelsenkirchen stellten. Zumeist untergebracht in bewachten Lagern, die sich ab 1942 allmählich über das gesamte Stadtgebiet ausbreiteten, dürften sie damit das Bild der Stadt Gelsenkirchen nicht unwesentlich gepräg haben. In der Wahrnemung der Kriegsgesellschaft aber spielten sie hier wie überall trotz ihrer augenfälligen Entrechtung so gut wie keine Rolle, was sich nicht ausschließlich auf Strafandrohung oder das vom Bombenkrieg bestimmte Alltagsleben zurückführen lässt. Mindestens ebenso verantwotlich für die gleichgültige Haltung vieler Deutscher zeichnet die rassistische Propaganda des NS-Staates, wodurch insbesondere die zu Tausenden nach Gelsenkirchen deportierten sowjetischen Zivilisten („Ostarbeiter“) und Kriegsgefangenen in die Kategorie „Untermenschen“ fielen.