Globalisierung von Klimapolitik und der zugrundeliegende Naturbegriff
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Viac o knihe
Globalisierung ist ein Schlagwort zahlreicher Publikationen der letzten Jahre. Was bedeutet Globalisierung? Zuallererst Vernetzung, und zwar vor allem in ökonomischer Hinsicht. Zeitgleich mit der Vernetzung und dem Zusammenwachsen in Ökonomie und Politik ist jedoch auch ein Prozeß der Fragmentierung und Marginalisierung zu beobachten, der weitreichende soziale und ökologische Auswirkungen hat. Insbesondere die technischen Möglichkeiten der global agierenden Wirtschaft führen im Energie- und Produktionsbereich zu einschneidenden ökologischen Veränderungen. Im Zuge der Globalisierungstendenzen der Wirtschaft zeichnen sich im wesentlichen zwei große Nachteile ab: die Vernichtung der natürlichen Grundlagen zum einen und zum anderen die immer tiefer werdende Kluft zwischen Besitzenden und Nicht-Besitzenden. Besitz meint in diesem Zusammenhang u. a. Arbeit, Zugang zu medizinischer Versorgung, Wohnraum, Bildung und Geld. Sonja Katerina Hespelt legt das Hauptaugenmerk auf die ökologischen Veränderungen und dem sich daraus ergebenden Diskurs. Wichtig ist, im Hinterkopf stets das Wissen um die Verzahnung beider Themenbereiche zu behalten, da unser Umgang mit der Natur oder natürlichen Ressourcen ein Spiegelbild sozialer Verhältnisse sein kann. Grundannahme ist die prägende Rolle der kapitalistischen Marktwirtschaft im gesellschaftlichen Gefüge und im Zuge dessen innerhalb des Prozesses der Globalisierung. Veränderungen im politischen, sozialen, kulturellen, ökonomischen und ökologischen Bereich werden grundlegend von ihr dominiert. Der Kapitalismus hat sich als System weltweit durchgesetzt, und der Ökonomie kann die Stellung einer Hauptantriebsfeder gesellschaftlicher Entwicklung zugewiesen werden. Es ist festzustellen, daß mit der kapitalistischen Produktionsweise ein Naturverbrauch einhergeht, der aufgrund der wirtschaftlichen Globalisierung und der technischen Möglichkeiten zu Umweltveränderungen geführt hat, die globale Ausmaße annehmen. An dieser Schnittstelle setzt Sonja Katerina Hespelt an und geht auf die damit zusammenhängenden ökologischen Veränderungen ein, um dann die Hintergründe unserer Naturverhältnisse zu beleuchten. Der Diskurs des Mensch-Natur-Verhältnisses soll der Verdeutlichung der gegenwärtigen wirtschaftlichen Entwicklung und den sich daraus ergebenden ökologischen Folgen dienen. Als Beispiel der inzwischen global wirksamen Eingriffe in die Biosphäre werden die anthropogen verursachten Klimaveränderungen untersucht. Aus dem Fakt der inzwischen nachgewiesenen weltweiten Klimaveränderungen ergibt sich die Notwendigkeit einer global ansetzenden Klimapolitik. Nach der Darstellung der Möglichkeiten und Grenzen einer internationalen Umwelt- und Klimapolitik geht die Autorin auf die besondere Lage der Entwicklungsländer ein und wendet sich auch der Klimadiskussion der Vereinten Nationen am Beispiel der 1992 verabschiedeten Klimarahmenkonvention zu.