Interkulturelle Bewegungserziehung
Autori
Viac o knihe
Fast überall sind wir Fremde: trotz dieser Einsicht und weit verbreiteten Erfahrung fällt es uns schwer, in der Differenz zwischen wir und anderen, Vertrauten und Fremden, Inländern und Ausländern oder wie auch immer die paarweisen Ein- und Ausgrenzungen vorgenommen werden, nicht den fundamentalen Konfliktherd zu sehen. Als Konsequenz gilt meist das Bemühen, - wenn denn von der Mehrheit der/die/das Fremde nicht entfernt werden kann - die Differenzierung zu leugnen bzw. ihre Beseitigung zu fordern, naheliegend fast ausschließlich auf Kosten des Einzelnen, der Minderheit. Einer konstruktiven Zielsetzung können allerdings weder die Vereinnahmung noch die idealisierende Überhöhung dienen, sondern das Erkennen und Akzeptieren solcher Differenzen und sie begleitender Spannungen. Die Aufmerksamkeit ist nicht vornehmlich gerichtet auf die dramatischen ausländerfeindlichen Übergriffe der letzten Jahre, sondern vielmehr auf den stillschweigenden Konsens, die mangelnde Empathie, die alltäglich vorfindbare Stichelei und gedankenlose Abwertung! Das erfordert die Auseinandersetzung mit dem Körper und der Bewegung, da für rassistische Stereotype der Körper das Signal und die Projektionsfläche darstellt. Eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe widmete sich dem Anliegen mit dem primären Ziel, theoretische Grundlagen für einschlägige Vermittlungspraxis zu entwicklen. Die im vorliegenden Band verfolgte Orientierung kreist um die Fragen: - Wie ist das Problemfeld theoretisch einzugrenzen? - Können Sport und Bewegung einen Beitrag zum verständnisvolleren Umgang unterschiedlicher (kultureller) Gruppen leisten? - Welche theoretischen Anhalts-punkte für eine solcherart ausgerichtete Praxis lassen sich identifizieren? - Wie könnte diese Praxis gestaltet werden?