Repetitivarbeit - unbewältigt
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Repetitive Arbeit wurde lange als ein Arbeitstyp betrachtet, der im Zuge der Modernisierung und Reorganisation industrieller Produktionsweisen in absehbarer Zeit verschwinden werde. Constanze Kurz zeigt anhand einer Untersuchung der Automobil-Montage, wie vorschnell der Abgesang auf die Routinearbeit war und wie mächtig alte Strukturen sein können. Die Autorin richtet dabei den Blick vor allem auch auf den veränderten Kontext betrieblicher Rationalisierung, der wachsenden Einfluß auf gesellschaftliche Entwicklungen nimmt. Will man den Entstehungszusammenhängen von Ungleichheit und sozialer Ausgrenzung auf die Spur kommen, ist die präzise Wahrnehmung der betrieblichen Wirklichkeit erforderlich. Denn hier wird auf der Basis des Organisationswandels und der Produktionskonzepte über Arbeitskraftinteressen und die Zugangsmöglichkeiten zu Arbeit mitentschieden. Die Verfasserin stellt sich der Herausforderung, den analytischen Horizont und den methodischen Zugriff zu erweitern, um durch die Verknüpfung traditioneller und neuer Bezugspunkte betrieblicher Rationalisierung die aktuelle Situation industrieller Arbeit und ihrer gesellschaftlichen Folgen sichtbar zu machen. Die Arbeits- und Industriesoziologie kann auf diesem Weg wieder an Diagnosefähigkeit gewinnen.