Como agua y aceite

Vor 60 Jahren siedelten sich deutschstämmige Mennoniten im paraguayischen Chaco an. Ihre in ethnischer und kultureller Isolation entstandenen Gemeinschaften zogen infolge des wirtschaftlichen Aufbaus und Wachstums indianische Bevölkerungsgruppen der Umgebung an, die z. T. auch durch die zunehmende Landverknappung gezwungen waren, ihre traditionelle Lebensweise aufzugeben. Heute leben im zentralen Chaco etwa 13.000 Mennoniten und 18.000 Indianer verschiedener Ethnien. Das Zusammenleben dieser Bevölkerungsgruppen steht im Mittelpunkt der vorliegenden Studie. Insbesondere wird dem Problem der wirtschaftlichen Abhängigkeit der indianischen Bevölkerung von den Mennoniten nachgegangen, als auch der Frage eines stillschweigend praktizierten Apartheidsystems. Die Feldstudie untersucht das Selbstbild der unterschiedlichen Ethnien und setzt es in Relation zu eigenen Forschungen und Beobachtungen sowie zum aktuellen Forschungsstand, ohne die Schwierigkeiten des Vorgehens zu verschweigen.