Anpassung oder Austritt: Industriestaaten in der UNESCO-Krise
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Die UNESCO-Krise war die bisher größte Existenzbedrohung für eine internationale Organisation im System der Vereinten Nationen. Die Industrieländer des Nordens standen mit den Entwicklungsländern des Südens in einem Dauerkonflikt über eine „Neue Weltinformations- und Kommunikationsordnung“, das „Mißmanagement“ und die „Politisierung“ der Organisation. Während die USA und Großbritannien aus der Organisation austraten, bemühten sich andere Industrieländer um eine Veränderung von innen oder paßten sich an. Warum verhielten sich die Industrieländer gegenüber der gemeinsamen Herausforderung so unterschiedlich? In detaillierten dokumenten- und interviewgestützten Fallstudien beschreiben die Autorinnen und Autoren die UNESCO-Politik der USA, der Sowjetunion, Frankreichs und der BRD in den Jahren 1978 bis 1987. In der vergleichenden Auswertung überprüfen sie vielfältige Erklärungsansätze und Hypothesen aus der Forschung über internationale Politik. Es zeigt sich, daß die Unterschiede sich auf unterschiedliche Wertevorstellungen zurückführen lassen, die sich aus den nationalen Mediensystemen und den ordnungspolitischen Präferenzen der die jeweiligen nationalen Regierungen tragenden Parteien ergeben.