Ohnmachtspiele

Major Schäfer kämpft nicht nur mit seinen Depressionen und Angstzuständen, sondern sieht sich auch dem Wiener November und einem reformwütigen Innenminister gegenüber. In der Gerichtsmedizin entdeckt er neben zwei ertrunkenen Frauen die mumifizierte Leiche eines Drogensüchtigen. Der Polizeipräsident drängt auf eine schnelle Lösung: Unfall oder Überdosis, keine überflüssigen Ermittlungen. Doch Schäfer ist überzeugt, dass mit dem toten Junkie mehr im Spiel ist. Bei seinen Nachforschungen findet er Hinweise auf einen Serientäter, der seine Opfer nach einem Kartenspielmuster auswählt. Trotz der Isolation innerhalb der Polizei lässt sich Schäfer nicht entmutigen und geht offensiv gegen die Ungereimtheiten vor. Georg Haderer präsentiert in diesem zweiten Schäfer-Krimi ein eindringliches Bild eines unmenschlichen Systems, das sich nur noch an Quoten und Machterhalt orientiert. Mit einem gut recherchierten Setting, einer intelligenten Handlung und einem komplexen Ermittler ist dieser Krimi ein Muss für jeden Krimifan. Atemberaubende Spannung, scharfsinnige Gesellschaftsanalyse und eine Prise Komik machen die Lektüre zu einem fesselnden Erlebnis.