Walter Schmithals
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Ein autobiografischer Text von Walter Schmithals (1923-2009) bildet die Grundlage dieses Buches. Der spätere Professor für Neues Testament in Berlin schrieb diesen Text im Jahr 1998. Er erinnert sich darin an seine zehn Jahre Pfarrdienst (1953-1963) in Raumland, einem Dorf in Wittgenstein, heute zu Bad Berleburg gehörend. Ergänzt wird der autobiografische Text durch eine Auswahl an Kurzandachten („Sonntagsbetrachtungen“), die er ab 1957 wöchentlich für eine Lokalzeitung schrieb. Sie sind von außergewöhnlicher geistlicher Tiefe. Manche der Betrachtungen zeichnen sich auch durch ihre politische Schärfe aus, mit der sich Walter Schmithals gegen Blockbildung, Atomrüstung und die Politik der „angeblich christlichen“ Parteien wendet. Diese Äußerungen sind in einer Weise herausfordernd, dass es zu heftigen Konflikten mit der Kirchenleitung kommt. Walter Schmithals beschreibt in seinen Erinnerungen, wie er erste Kontakte zu Pfarrern in der DDR knüpfte, die bis in seine Hochschuljahre in Berlin reichen werden. Ein Kapitel beinhaltet die Ergebnisse seiner Forschungen zur Geschichte Raumlands und zur Raumländer Kirche. In seinen Raumländer Jahren wurde Walter Schmithals promoviert, 1962 erlangte er die Habilitation. Er erläutert seine theologische Denkweise und zieht ein Resümee seiner wissenschaftlichen Arbeit. Dokumente aus Kirchenarchiven, Fotos und Briefe ergänzen den autobiografischen Text. Darüber hinaus kommen in dem Buch Zeitzeugen zu Wort: Marlene Schmithals erinnert sich, wie sie die Tätigkeit einer Pfarrfrau mit den Aufgaben als Mutter von fünf Kindern bewältigen konnte. Gemeindeglieder berichten, wie ihr Glaube durch Pfarrer Schmithals geprägt wurde.