Ungehobene Schätze
Autori
Viac o knihe
Als sich die Fotografie am Ende des 19. Jahrhunderts soweit entwickelt hatte, dass sie Eingang in die Postkartenproduktion fand, nutzten neben großen Verlagen auch gewerbliche Fotografen oder Amateurlichtbildner ihr Medium, um für ortsansässige Händler und Gewerbetreibende Karten in vergleichsweise kleinen Stückzahlen anzufertigen, die diese zur Werbung nutzten. Daneben lichteten Fotografen das Stadtbild in vielen Details ab, nahmen kleine Gässchen genauso auf wie Marktplätze oder Hauptverkehrsstraßen. Aber auch Bilder von Katastrophen wie Hochwasser oder Unfälle fanden dank ihrer ständigen Suche nach interessanten Motiven als Postkarte in kurzer Zeit schnelle Verbreitung. Auf Grund der allgemeinen Aufgeschlossenheit hatten es die Lichtbildner leicht, Menschen bei ihren täglichen Verrichtungen in unverstellter Natürlichkeit aufzunehmen. Ebenso nutzten Vereine, Hausgemeinschaften oder Familien die Fotopostkarte als Informationsträger, der sich mittlerweile unkompliziert an Freunde und Verwandte schicken ließ. Das hier publizierte Konvolut an Fotopostkarten aus der Sammlung des Geraers Hartmut Grossmann zeigt neben Ansichten von Sehenswürdigkeiten sowie politischen oder kulturellen Großereignissen in der ostthüringischen Industriestadt auch Personen, Orte und Begebenheiten, die das ganz alltägliche Leben der ersten 30 Jahre des 20. Jahrhunderts in Gera geprägt haben.