Renationalisierung oder Sharing Heritage
Autori
Viac o knihe
„Überall in Europa erleben wir gegenwärtig deutliche Renationalisierungsbewegungen und eine Inanspruchnahme des kulturellen Erbes für Identitätsbildungsprozesse von Ländern und Regionen. Im Zuge dessen werden die Grenzen zu Anderen deutlicher als zuvor markiert und Fragen der Zugehörigkeit zum Erbe kritisch ventiliert (z. B. gehört der Islam zu Deutschland/Europa? müssen wir Grenzkontrollen reaktivieren? etc.). Diesem Trend suchen europäische Institutionen durch die Betonung gemeinsamer Werte und Traditionen entgegenzusteuern – nach der Deklaration von Faro 2005 gilt das nicht zuletzt für die Ausrufung des europäischen Kulturerbejahres, das 2018 unter dem Motto Sharing Heritage steht und zu einer Neu-Betrachtung des kulturellen Erbes unter Prämissen des Kulturtransfers und der Rezeption von Ideen auffordert. Grenzräume erfahren dabei als Austauschregionen, aber auch als potentielle Konfliktregionen eine besondere Beachtung. Denkmalpflege, Archäologie und Museologie sind durch die aktuellen Neubewertungen des kulturellen Erbes wie alle anderen sammelnden Fächer zu einer Positionsbestimmung herausgefordert.“ Ingrid Scheurmann