Arno Breker in Düsseldorf
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Viac o knihe
Bei der Arbeit 2018 an meiner Foto Dokumentation „Sinnliche Kunstobjekte im Stadtbild von Düsseldorf - Bilder, Geschichten und Hintergründe“ begegnete ich dem Bildhauer Arno Breker bewusst zum ersten Mal in meiner Geburtsstadt. Nur durch einen Zufall entdeckte ich dabei auch seinen privaten - der allgemeinen Öffentlichkeit nicht bekannten - Skulpturenpark. Der unerwartete Blick auf außergewöhnliche Frauen- und Männerfiguren ließ antike Träume aus griechisch-römischer Zeit in mir wiederaufleben. Es war der Höhepunkt meiner damaligen Spurensuche. Auch wenn ich bereits in der o. e. Veröffentlichung darüber berichtet hatte, blieb das Thema weiter faszinierend, je mehr ich darüber erfuhr. Heute weiß ich, dass es vielen „Kunstinteressierten“ ähnlich geht. Die wenigen öffentlich zu sehenden Arbeiten von Arno Breker in Düsseldorf werden hier nicht als solche wahrgenommen. Der Bildhauer wird aufgrund seiner Nähe zur NS-Elite von offizieller Seite nach wie vor „totgeschwiegen“. Bei der Beschäftigung mit Arno Breker gerät man allerdings selbst in den Sog der Ereignisse. So reifte dabei auch bei mir die Erkenntnis, dass unsere Schuld aus der grauenhaften Vergangenheit NIEMALS abgetragen werden kann. Die moralische Konsequenz daraus kann m. E. für unser Land nur bedeuten, dass wir auf ewig ohne Eigennutz die führende Rolle bei Hilfsaktionen weltweit übernehmen sollten - nur Schuld- oder Reuebekundungen von Teilen der Gesellschaft reichen da nicht aus. In unserer heutigen Welt erscheinen solche Wunschvorstellungen unerreichbar aber sollte das Ziel nicht immer sein, ihnen so nahe wie möglich zu kommen?