Wer Asylflut sagt, hat im Gehirn Ebbe
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Viac o knihe
Um zu verändern müssen wir beginnen bisher Undenkbares zu denken Gleich die erste Aussage impliziert, dass etwas verändert werden müsste. Wenn alles gut ist, müssen wir uns also gar nicht erst der Mühe unterziehen bisher Undenkbares zu denken. Nur keine Veränderung – es lief doch bisher auch alles prima… Mir geht es gut, ich muss mir keine Gedanken machen – schon gar keine, die ich bisher noch nie gedacht habe. Bloß keine Experimente, denn jede Veränderung könnte meine persönliche Situation verschlechtern. Und wer will das schon … Wer so denkt hat zum Beispiel vergessen, dass Frauen in Deutschland noch vor fünfzig Jahren die Genehmigung ihres Ehemanns brauchten, wenn sie einer beruflichen Tätigkeit nachgehen wollten. Oder dass bis vor etwa 120 Jahren verheiratete Frauen in vielen Regionen Deutschlands noch zwingend in der Öffentlichkeit eine Haube oder zumindest ein Kopftuch tragen mussten. Die Befreiung der Frauen, ihre absolute Gleichstellung mit dem Mann, waren Veränderungen, denen bis dahin Undenkbares vorausging. Nichts verändert sich von selbst, immer sind es Gedanken und Ideen, die den notwendigen Veränderungen in Staat und Gesellschaft den Weg bahnen – bis heute und in Zukunft. Wo müssten heute unsere Gedanken und jene Ideen ansetzen, die Veränderungen bewirken könnten? Wo sind Veränderungen zwingend notwendig? Wo sollte an Bewährtem festgehalten werden? Gibt es überhaupt Bewährtes, an dem ewig festgehalten werden kann? Oder ist gar die Veränderung an sich schon etwas erhaltenswert Bewährtes? Oder muss Bewährtes gar immer wieder neu erstritten werden? Führen Veränderungen, die Bewährtes nicht berücksichtigen, vielleicht immer nur in die Irre und ins Chaos?