Die Legitimationszession im Aktienrecht
Autori
Viac o knihe
Die Schrift bemüht sich um eine grundlegende und ganzheitliche Bestandsaufnahme einer historischen Rechtsfigur. Trotz der mehr als 100jährigen Geschichte der Legitimationszession erschien zu dieser Rechtsfigur noch keine eigenständige Monographie im Gesellschaftsrecht. Ohne selbst Mitglied der Gesellschaft zu werden, wird ein Erwerber (sog. »Legitimationsaktionär«) dieser gegenüber »nur« zur Ausübung der Aktionärsrechte legitimiert. Materiell bleibt der Übertragende Mitglied. Der Dritte ist formell (nach außen) Aktionär und nach innen ist er bloßer Ermächtigter. Der wesentliche Sinn besteht also darin, einem anderen ohne Verschaffung des Vollrechts eine Rechtsausübung im eigenen Namen unter Verschleierung des wahren Berechtigten zu ermöglichen. Das Institut selbst gehört zu den Urgestalten des Aktienrechts, bekannt noch aus Zeiten des ADHGB von 1861. Über die Anforderungen an die Konstruktion der Rechtsfigur (etwa die wertpapiertechnische oder digitalisierte Legitimation) sowie deren Folgen schweigt sich das Gesetz hingegen aus. Wer ist »Aktionär«? Grundsätzliche Kritik an dieser eigenartigen Rechtsfigur bestand von Anfang an. Sie ist aber neuerdings mit der Frage beschäftigt, ob nicht ihre ursprünglich pragmatische Berechtigung verloren gegangen ist. Die Europäische Rechtsentwicklung sowie Forderungen zur völligen Transparenz (Geldwäsche und reformierte Aktionärsrechterichtlinie) tun ihr Übriges, wenn es darum geht: ob, und falls ja, wie die anonyme Rechtsfigur »2.0« noch bestehen kann. Die Arbeit setzt dabei auf Grundlagenkritik.