Die Ruhlaer Mundart
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Viac o knihe
Taschenbuch, Reprint - neue Schrift, Autor Karl Regel, 330 Seiten ÜBER DAS BUCH: Die Dokumentation erfolgte von Karl Regel 1817–1889. Er war seit 1843 Lehrer in Gotha. Sein Vorwort verfasst er am 6. September 1868 in Gotha. Hier schreibt er über die Entstehung des Werkes: „Zu der hier vorliegenden Schrift verdanke ich die erste Anregung meinem geehrten Freunde Herrn Hofrath Dr. Alexander Ziegler, welcher mich ursprünglich für ein damals von ihm in Angriff genommenes umfassendes Werk über seinen Geburtsort Ruhla zu einem Beitrag durch eine Abhandlung über di Ruhr sprach aufgefordert hatte und mich dafür nicht nur auf das von ihm in seinem , Rennstieg' bereits Gebotene hinwies und mir seine eigenen noch unbenutzten Sammlungen mit der grössten Zuvorkommenheit zur Verfügung stellte, sondern es auch freundlich vermittelte, dass mir der greise Dichter Ludwig Storch den reichen handschriftlichen Schatz seiner naturfrischen mundartlichen Gedichte, von denen eines am Schlüsse dieses Buches abgedruckt ist, mit wahrhaft liebenswürdiger Bereitwilligkeit zur Benutzung überliess. Bei der grossen Reichhaltigkeit dieses werthvollen Materials, für dessen Beschaffung ich jenen beiden um den Ruhm ihrer ruhlaischen Heimath hochverdienten Schriftstellern meinen wärmsten Dank hiermit auszusprechen mich gedrungen fühle, konnte sich meine Arbeit nicht wohl innerhalb der engbemessenen Gränzen einer Abhandlung halten, sondern musste bald zu einem selbstständigen Buche anwachsen, dessen Veröffentlichung mir nun durch die Böhlan'sche Verlagsbuchhandlung möglich geworden ist, welche sich durch die Schwierigkeit des eigentümlichen Druckes nicht abschrecken Hess dem kostspieligen und kaum einen Gewinn verheissenden Unternehmen ihre thätige Hand zu leihen. In ganz besonderem Masse aber bin ich meinem vieljährigen hochverehrten Freunde Herrn Superintendenten Berthold Müller in Ruhla für alles, was mir bei der Ausarbeitung dieses Buches wirklich gelungen ist, zum lebhaftesten Danke verpflichtet, indem derselbe als ein ausgezeichneter Kenner der Mundart seines Geburtsortes mich sowohl mit der regsten Theilnahme an meinen Bestrebungen durch die wesentlichste Vervollständigung und die sorgsamste Berichtigung des mir ursprünglich zu Gebote stehenden Materials höchst wirksam unterstützt und mit der ihm eigenen unermüdlichen Geduld und Nachsicht meine zahllosen Anfragen durch immer von neuem wieder im Volke selbst angestellte Nachforschungen eingehend und gewissenhaft beantwortet, als auch bei dem grössten Theile des Buches eine für die Correctheit desselben mir ganz unschätzbare Schlussrevision der Druckbogen mit ebensoviel Hingebung als Sachkenntniss ausgeführt hat, so dass ich ihn im vollsten Sinne des Wortes einen Mitarbeiter an dieser Schrift nennen muss, ohne dessen uneigennützige liebevolle Hülfe mir die Abfassung derselben geradezu unmöglich gewesen sein würde. Von den vielen anderen Ruhlaern aber, welche zum Besten der guten Sache aus ihrem Sprachschatze beigesteuert haben, will ich mit besonderem Danke nur des Herrn Schulzen König gedenken, der nie müde geworden ist in allen zweifelhaften Fällen freundliche Auskunft und zuverlässige Belehrung zu ertheilen. ..." Einige Beispiel von den Seiten 259 bis 261: scharwänzel - eine lockere überall herumstreichende Person) schibbel - kleiner Mensch, Kerlchen (bald freundlich, bald verächtlich) schirm - für heutere Miene, freundlicher Gesichtsausdruck schiss - schiessen: es ist der spezifische Ausdruck für das Knabenspiel mit kleiner Steinkugel schloppen - als Pantoffeln (se gingen in schloppen)