"Mir gefällt es hier ziemlich gut!"

Noch gibt es sie, die bunten Karten in den Buchhandlungen und den Zeitungskiosken, mit denen Menschen aus aller Welt per Post einen Gruß in die Ferne schicken. Früher oder später wird dieses Medium leider verschwinden, denn immer mehr Menschen greifen heute zum Handy, fotografieren ihre Wahrnehmungen und Eindrücke selbst und senden diese dann mittels elektronischer Bildpost blitzschnell an Freunde und Verwandte. Vor 100 Jahren war das noch völlig anders, Postkarten waren bei Reisenden äußerst beliebt und die Herstellung und der Druck dieser Karten eine Wachstumsbranche, an der sich viele Verlage eine goldene Nase verdienten. Wie lukrativ das war, sieht man daran, dass allein in der Stadt Münstereifel damals von mehreren Verlagen Postkarten vertrieben wurden. Dazu gehörte auch der in Münstereifel ansässige Verlag Friedrich Schulte, ein bodenständiges Unternehmen, welches eine rege Postkartenproduktion um die Jahrhundertwende aufbaute. In dieser Publikation betrachten wir das Medium Postkarte etwas näher. An Hand von Originalpostkarten mit Motiven der Stadt Münstereifel erfahren Sie einiges über die Hintergründe zur Entwicklung und technischen Herstellung der Postkarten, die in einen Kontext zu Originalfotografien des Verlegers und Fotografen Friedrich Schulte gestellt werden. Diese Postkarten von Münstereifel sind wertvolle zeithistorische Dokumente, weil sie uns von früheren Zeiten erzählen, den Wandel des Stadtbildes dokumentieren und so unmittelbar der Aufbewahrung und Erinnerung dienen.