Angewandte Kunst und Bild
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Viac o knihe
Das Bild hat in den letzten Jahrzehnten eine steile Karriere gemacht. Zwar ist der von Gottfried Boehm ausgerufene »Iconic Turn« nicht mehr der jüngste »Turn«, aber er ist aktuell geblieben. Sieht man von der Popularität der Objekte ab, die unter dem Label »Design« fungieren, dann hat die »Angewandte«, allgemeiner: die »Dekorative Kunst« von dieser Bewegung zur kulturgeschichtlichen und wissenschaftsgeschichtlichen Neubewertung von Visualität kaum profitiert. Schon in Hinblick auf den quantitativen Anteil angewandter/dekorativer Kunst in der Geschichte der Kunst ist das ungerechtfertigt. Der Band diskutiert das Verhältnis von »Angewandter Kunst« und »Bild«. Die Begriffe »Bild« und »Angewandte Kunst« bleiben dabei nur Ausgangsmarkierungen. Mit Blick auf bestimmte historische Kontexte können sich diese Ausgangsmarkierungen zu Positionen verfestigen. In anderen Kontexten sind Verwischungen der Grenzen und Vermischung der Qualitäten zu beobachten; das Verhältnis von »Angewandter Kunst« und »Bild« lässt sich gelegentlich auch nach Maßgabe eines Vexierbildes beschreiben, und vor allem, wenn wir uns der Gegenwart nähern, kommen Phänomene in den Blick, vor denen die Differenz nicht nur unmöglich zu bestimmen, sondern obsolet ist. Beiträge: Hans Körner: „Bedeutung in den Bildern“? Bilder im dekorativen Rahmen; Martin Faass: Malerei und Gartenkunst; Manja Wilkens: Bild und Dekoration – das Bild als Dekoration; Rainer Metzger: Angewandte Kunst und Bild und Wien um 1900. Josef Hoffmanns Supraporten für die sogenannte Beethoven-Ausstellung der Wiener Secession 1902 und ihr Weiterleben in der Gegenwart; Guido Reuter: Akademie oder Werkstätte? Das Verhältnis von Freier und Angewandter Kunst an der Düsseldorfer Kunstakademie zwischen 1945 und den frühen 1960er-Jahren; Christopher Oestereich: „Listen to the colour of your dreams“ – oder: Ding wird Bild. Design im kulturellen Wandel nach 1945; Jürgen Wiener: Kelch und Kathedrale. Der Rothenfelser Messkelch und Rudolf Schwarz‘ Konzept von Bild und Mittel; Ursula Ströbele: OBJEKTE, benutzen. Angewandte(s in der) Kunst seit Franz Erhard Walther und Hans Haacke; Gabriele Genge: Ergon und Parergon in Francis Alÿs‘ The silence of Ani (2015)