Duchamps Readymade
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Viac o knihe
Das Readymade ist lange Zeit begriffen worden als ein zum Kunstwerk erhobener Gebrauchsgegenstand – eine Vorstellung, die wesentlich geprägt ist durch die surrealistische Rezeption, namentlich durch André Breton: Erst in den 1930er und 60er Jahren wurde Marcel Duchamps Readymade zu dem, was wir heute darunter verstehen. Einhundert Jahre nach dem berühmten Eklat um Duchamps „Fountain“ im Jahr 1917 ist es Zeit, dieses Verständnis des Readymades einer Revision zu unterziehen. Denn Duchamp erhob nicht Alltagsgegenstände zu Kunstwerken; vielmehr begründete er eine radikal neue künstlerische Praxis, die er in hohem Alter nochmals konzeptuell pointierte. Sie hat spätmoderne und zeitgenössische Werkpraktiken nachhaltig geprägt, etwa das Delegieren, das Referenzieren, die Verweigerung oder den Entzug. Lars Blunck rekonstruiert diese andere Geschichte des Readymades. Duchamps Readymade wird unsere Vorstellung vom Readymade grundlegend verändern – und uns zeitgenössische Kunst von den spezifischen Formen künstlerischer Praxis her begreifen lassen.