Landscape architecture
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Viac o knihe
Wenn es ein Plateau gibt, das die vielen künstlerischen Betätigungsfelder Hans Dieter Schaalsgleichsam als fundierende Schicht durchgängig miteinander verbindet, dann sicher das der Landschaftsarchitektur. Denn landschaftliche Motive lassen sich in seinen Bühnenbildern gleichermaßen wirkmächtig nachweisen wie in seinen Installationen, Ausstellungsarchitekturen, Texten und selbstredend auch in seinen Gartenentwürfen. Dabei ist Schaal dem Faszinosum des Landschaftlichen schon seit den 1960er Jahren auf der Spur. Ein Schlüssel- erlebnis ist für ihn die Begegnung mit den Parterre- oder »Teppichmustern« der barocken Herrenhäuser Gärten in Hannover. Es folgen intensive Beschäftigungen mit den frühen Landschaftsgärten Großbritanniens, den Parkanlagen der Roman- tik und Aufklärung in Weimar, Wörlitz und Muskau sowie Studien der ihnen zugrundeliegenden gartenkünstlerischen Ideen und philosophischen Implikationen. Als zweimaliger »Artist-in-Residence« in der Villa Massimo kann sich Schaal zudem auch den ganzen Kosmos italienischer Garten- und Parkplanungen von der Renaissance bis zur Gegenwart einverleiben. 1978 hat Schaal sein erstes Buch, Wege und Wegräume (Paths and Passages), publiziert, das heute bereits als »Klassiker« gilt. Wege und Wegräume ist seitdem Pflichtlektüre und Leitfaden für Generationen von Landschafts- gestaltern und Architekten geworden. 1994 erschien mit dem Band Neue Landschaftsarchitektur / New Landscape Architecture ein weiteres Grundlagenwerk, das sich seinerzeit als eine der umfassendsten Studien des späten 20. Jahrhunderts zum Topos »Landschaft« im erweiterten Sinne erwies. Es regte vor allem zu Exkursen in jene Sphären an, die dem Land- schaftlichen jenseits des professionellen Mainstreams eingeschrieben sind. In der Folge konnte Schaal in Gärten und Parks zahlreiche »Follies« und Installationen errichten. 1998 bis 2014 gelang ihm mit dem Wielandpark in Biberach schließlich sogar die Realisierung eines ganzen Stadtparks inklusive aller künstlerischen Installationen. Das komplexe architektonische und künstlerische Layout dieses Parks verkörpert gleichsam die Quintessenz einer jahrzehntelangen Beschäftigung mit den Saumpfaden landschaftlicher Grenzbereiche. Frank R. Werner studierte Malerei, Architektur und Architekturgeschichte. Von 1990 bis 1994 war er Professor für Geschichte und Theorie der Architektur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, von 1994 bis zu seiner Eme- ritierung im Jahr 2011 Direktor des Instituts für Architekturgeschichte und Architekturtheorie an der Bergischen Universität in Wuppertal. Peter C. Horn ist ausgebildeter Architekt. Nach einer mehrjähri- gen Tätigkeit als Architekt in Südamerika arbeitet er heute als Architekturphotograph in Stuttgart.