Rumäniens "Rückkehr" nach Europa
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Viac o knihe
Zehn Jahre nach Rumäniens Beitritt zur Europäischen Union stellen renommierte WissenschaftlerInnen aus verschiedenen Fachgebieten ihre Sicht auf die Wirkungen und Folgen des EU-Beitritts für Rumäniens Politik, Wirtschaft und Gesellschaft dar. Diese kritische Bilanz widmet sich neben den „Dauerbrennern“ Korruption und ungelöste Roma-Frage auch Themen wie dem „Neo-Populismus“, der neuen Religiosität und vielen anderen.„Rückkehr nach Europa“ – so lautete der Schlachtruf der rumänischen Intellektuellen in den Auseinandersetzungen um den künftigen Kurs Rumäniens nach dem Untergang des Ceausescu-Regimes. Dieser Slogan war eingängig und konnte von vielen Menschen zunächst unterstützt werden. Die bürokratische Art der Vorbereitung eines solchen Beitritts ersparte den Beitrittsbefürwortern eine inhaltliche Argumentation und eine Abwägung womöglich existierender Alternativen. Die Bevölkerung erwartete eine schnelle Erhöhung des Lebensniveaus. Eine geschickte Außenpolitik tat das Ihre und verknüpfte Nato- und EU-Beitritt zur euro-atlantischen Frage, auf die es nur eine Antwort geben konnte: Ja! 2007 war es dann so weit: mit Auflagen zwar, wurde Rumänien gemeinsam mit Bulgarien Mitglied der EU. Sicher sind zehn Jahre zu wenig für eine Bilanz. Dennoch schien es interessant, Effekte des Beitritts in verschiedenen Sphären der Gesellschaft abzubilden. Die Autorinnen und Autoren aus verschiedenen Ländern und Institutionen werfen einen Blick auf eine Gesellschaft, die seit 1989 viele Veränderungen und Umbrüche erlebt, zugleich aber auch Konstanten aufweist, die kritisiert werden oder auf denen man beharrt. Ohne Einbeziehung früherer, zum Teil recht alter Prägungen kommt man dabei nicht aus. Pfadabhängigkeiten und „Phantomgrenzen“ bestimmen zuweilen unbemerkt das Verhalten und die Entscheidungen. Der vorliegende Band entstand nicht aus einer Tagung, sondern beruht auf der Bereitschaft seiner Autorinnen und Autoren, einen Beitrag zur Standortbestimmung der heutigen rumänischen Gesellschaft zu leisten – jenseits von peer-reviewing und Impact-Punkten. Dafür sind die Herausgeber allen Autorinnen und Autoren sehr dankbar.