Proust im Zeichen der Zukunft
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Marcel Prousts „À la recherche du temps perdu“ als bedeutendstes Romanwerk des 20. Jahrhunderts gründet im Wesentlichen auf dem Prozess der Erinnerung und entwirft insofern eine der Vergangenheit zugewandte Perspektivik. Obschon der Roman also dem Prinzip der Erinnerung verpflichtet ist, lässt die Poetik der „Recherche“ Züge der historischen Avantgarde erkennen, welche auf die Integration anderer ästhetischer Dispositive wie Malerei, Musik oder Photographie bei Proust aufmerksam machen. In diesem Sinne betrachtet die vorliegende Studie Prousts Écriture aus einer deutlich zukunftsorientierten Perspektive: Von der Bewunderung für moderne Technik und Geschwindigkeit sowohl in Gemälden als auch in literarischen Zeugnissen der Kubisten und italienischen Futuristen, über den radikalen Wandel in der Musik von Igor Strawinskys epochalem „Sacre du Printemps“ von 1913 als künstlerischer Vorbote eines neuen Zeitalters bis hin zu den dichterischen und bildnerischen Œuvres der surrealistischen Bewegung, offenbaren sich bereits Ansätze in der Recherche, die auf vergleichbare Art und Weise die historische Avantgarde bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts in ihren Künsten realisiert.****************This study examines Marcel Proust’s „À la recherche du temps perdu“, a work based on the process of memory, from a clearly future-orientated perspective: from the admiration for modern technology in both the paintings and literary work of the Cubists and Italian Futurists, via the radical change in music of Igor Stravinsky’s epoch-making Sacre de Printemps in 1913 as the herald of a new age, to the poetic and visual oeuvre of the Surrealist movement, approaches are revealed for research comparable to those which the historical Avant-Garde realised in their art in the first half of the 20th century.