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Erzählte Liebe - erzählte Identität(en)

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Identität wird in (Selbst)Erzählungen konstruiert. Doch Erzählungen, auch die der Liebe, sind trügerisch, leben sie doch auch von dem, was verschwiegen, ausgelassen und nur vermutet wird oder gar einer Reformulierung bedarf. Erfahrung und Entwurf stehen in einem permanenten Widerspruch, ja Widerstreit, um Balance. Doch gibt es eine Alternative? Wer bin ich, wenn ich (mir selbst) nichts mehr zu erzählen habe? Gerade trotz dieser Ambivalenz spielen Erzählungen zum eigenen Leben, zu Entwürfen, deren Gelingen und Verwerfen eine zentrale Rolle im alltäglichen Prozess der Identitätskonstruktion. Aus der Expansion von Optionen, Liebes- und Lebensmodellen ergibt sich eine Vielfalt an Auseinandersetzungsformen und Freiheiten, aber es ist eine Freiheit zum Zwang. Mit zunehmender Diskontinuität scheinen Liebe und Identität in Wechselwirkung zu Begründung des anderen dabei gleichermaßen elementar unerlässlich wie flüchtig zu sein. Im Zentrum dieser Publikation steht die Frage, inwiefern Jugendliche und junge Erwachsene auf die zunehmende Diskontinuität und Desintegration reagieren, die sich aus dem Erleben einer in Teilsysteme und Subkulturen ausdifferenzierten Gesellschaft ergibt, die ihnen aber gleichzeitig mehr Teilhabe, Handlungsspielräume, Mitspracherecht, Kommunikationsmöglichkeiten und finanzielle Ressourcen zubilligt. Was aber haben Identität und Liebe miteinander zu tun? Auf diese Frage möchte die Untersuchung eine aktuelle Antwort geben, wobei es nicht darum geht, Liebe, die ihr immanente Kraft, ihren Zauber oder ihr mögliches Scheitern zu erklären, sondern mittels Erzählungen zu Liebe die Selbstentwürfe wie kulturellen Narrationsmuster und daran gekoppelt das Identitätsverständnis zu hinterfragen. Erlebnisse verketten sich erzählerisch zu stimmigen Zusammenhängen, wandeln sich Brüche und Zufälle nachträglich zu biographischen Notwendigkeiten, verwirken sich zu einem roten Faden, der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammenhält. Der Fokus der Untersuchung liegt auf den kontextuellen, relationalen Prozess- und Strukturelementen der Identitätskonstruktion. Diese Perspektiven sollen es ermöglichen, das Konstrukt der Identität auf die unterschiedlichen Strategien, Anpassungs- und Bewältigungsmechanismen hin zu untersuchen, die gelingende Identität, Handlungsfähigkeit und damit die Autorenschaft für die eigene Geschichte auch im Kontext der Postmoderne ermöglichen

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2016

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