Der bürokratische Krampf und die neue Ökonomie politischer Kunst
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»Politische Kunst arbeitet mit den Instrumenten der Macht und macht diese Instrumente zum Material.« Der russische Aktionskünstler Pjotr Pawlenski (*1984) hat mit seinen Aktionen die russische Kunst der letzten Jahre maßgeblich geprägt. Für seine Aktion Bedrohung im November 2015 zündete er die Tür des russischen Geheimdienstes FSB an und landete im Gefängnis. Erst Anfang Juni 2016 wurde er zu einer Geldstrafe verurteilt und aus der Untersuchungshaft entlassen. Der vorliegende Band umfasst Pawlenskis Kunst-Manifest sowie drei Verhöre, die er heimlich aufgezeichnet hat, und die von einem Ermittler der russischen Staatsanwaltschaft geführt worden sind, um herauszufinden, ob Pawlenski für die Inbrandsetzung von Autoreifen auf einer St. Petersburger Brücke (Aktion Freiheit) für den Straftatbestand des Vandalismus angeklagt werden kann. Im Manifest macht Pawlenski deutlich, dass seine Kunst sich nicht im öffentlichen Raum erschöpft, sondern immer und sogar fundamental die Reaktion der Justiz mit einbezieht, da erst das Reagieren staatlicher Behörden, zumeist in Form von Repressionen, das Konfliktfeld eröffnet, auf dem künstlerische Kritik und Instrumente der Macht aufeinanderprallen.