Der Lohmarer Erbenwald
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Es war eines der Anliegen von Bernhard Walterscheid-Müller, die Geschichte des Lohmarer Erbenwaldes zu erforschen und sozusagen als Krönung seines heimatgeschichtlichen Schaffens darzustellen. Er hatte sich das bekannte Quellenmaterial aus dem Nordrhein-Westfälischen Hauptstaatsarchiv, jetzt Landesarchiv, in Fotokopien besorgt und andere Informationen gesammelt. Das Weistum des Waldes und die im 17. und 18. Jahrhundert aus alten Waldbüchern abgeschriebenen Protokolle der Waldgedinge und Grenzbegehungen hat er handschriftlich transkribiert. Ein kurzer geschichtlicher Abriss zum Erbenwald ist in unserer gemeinsamen Arbeit „Zusammengefasste Geschichte der Stadt Lohmar mit Zeittafel“ dargestellt (Stadt Lohmar, Sonderausgabe der Lohmarer Heimatblätter, Januar 1991, Seite 27-29). In der Fußnote 3a stellte er die besondere Ausarbeitung der „sehr umfangreichen Thematik“ mit dem Titel „Der Lohmarer Erbenwald“ in Aussicht. Bernhard Walterscheid-Müller konnte sein Vorhaben, das ihn, der in unmittelbarer Nähe des Erbenwaldes aufwuchs und dessen Vorfahren mit dem Wald lebten, sehr emotional beschäftigte, leider nicht mehr ausführen. Er verstarb plötzlich und unerwartet am 21. Juli 1991 während eines Ferienaufenthalts auf Sardinien/Italien. Mehr als 20 Jahre ruhten seine Vorarbeiten im Archiv des von ihm mitbegründeten Heimat- und Geschichtsvereins Lohmar, den er als Sponsor sehr gefördert hat. Die heimatgeschichtlichen Ambitionen und die ebenso rührige und mit dem Heimat- und Naturerbe verbundene Tätigkeit der Naturschutzgruppe führten schließlich zur Idee, diesen Verbindungen auch äußerlich Ausdruck zu verleihen. Was den Vorfahren zur Bestreitung des Lebensunterhalts diente, sollte bildhaft dargestellt werden: der Schweineauftrieb zur Eckernmast in den Erbenwald, in der von Friedemann Sander geschaffenen Bronzeskulptur. Der Verfasser, zwar an der Peripherie der Stadt Lohmar in Birk geboren und aufgewachsen, jedoch ziemlich von Anbeginn mit dem Verein und seinem Ehrenvorsitzenden Bernhard Walterscheid-Müller verbunden, empfand dabei, seinen persönlichen Beitrag zum guten Gelingen durch die Erfüllung des Vorhabens „Der Lohmarer Erbenwald“ zu leisten. Der Vorsitzende, Gerd Streichardt, griff die Anregung freudig auf. Und so entstand von Januar bis Oktober 2014 die vorliegende Arbeit. Man erkannte bald, dass die aus dem 16. und 17. Jahrhundert stammenden Texte nicht original wiedergegeben werden konnten. Es wurde ein Weg gewählt, diese, trotz der Altertümlichkeit der Ausdrucksweisen, dem heutigen Leser einigermaßen verständlich zu machen. Ein Anliegen war es auch, begleitend zur Geschichte des Waldes die oft schicksalsschwere Geschichte unseres Landes und Ortes anzudeuten. Allen, die mich bei dieser Arbeit unterstützt haben, dem rührigen Vorsitzenden Gerd Streichardt sowie den Heimatfreunden Hartmut Benz, Lothar Faßbender und Hans Dieter Heimig danke ich recht herzlich. Ein besonderer Dank gilt meiner Frau Christel, die mein Bemühen mit Geduld und großem Einfühlungsvermögen und schließlich mit ihrer Schreibarbeit getragen hat.