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Zurück in die Stadt?!

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Seit etwa 2002 erhöht sich die Einwohnerzahl in den meisten Großstädten Deutschlands langsam aber stetig. Dieser Trend wurde in den vergangenen Jahren als Reurbanisierung oder unter diversen anderen Überschriften die „Renaissance der Städte“ diskutiert. Die Vorträge des wohnungs- und immobilienwirtschaftlichen Seminars, die in diesem Heft veröffentlicht sind, wollen einen Überblick über die Ursachen, die empirische Evidenz und die Optionen für die Stadtentwicklung geben. Prof. Dr.-Ing. Stefan Siedentop interpretiert „Reurbanisierung“ als Zwischenergebnis eines umfassenden Restrukturierungsprozesses von Stadtregionen, der von einem komplexen Zusammenspiel demographischer, ökonomischer und sozialer Veränderungen angetrieben wird. Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass Reurbanisierung als ein selektiver Prozess verstanden werden muss, an dem verschiedene Städte und städtische Teilräume in unterschiedlichem Maße teilhaben. Im Beitrag werden nach einem kurzen Überblick über aktuelle Trends der Siedlungs- und Stadtentwicklung die verschiedenen Erklärungsansätze diskutiert. Dabei geht es vor allem um die Frage, ob Reurbanisierung eine zeitlich limitierte Zwischenphase siedlungsstruktureller Entwicklung markiert oder nicht vielmehr als langfristiger Megatrend mit weitreichenden raum- und stadtstrukturellen Implikationen anzusehen ist. Dr. habil. Gabriele Sturm stellt statistische Befunde für Reurbanisierung aus der Laufenden Raum- und Stadtbeobachtung und aus der Innerstädtischen Raumbeobachtung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung vor. Dabei werden einerseits die Städte nach ihrer regionalen Einbettung differenziert, da nicht überall im Land dieser Trend gleichermaßen zu beobachten ist, andererseits werden innerhalb der administrativen Stadtgrenzen die Wohngebiete in ihrer Lage zur „City“ unterschieden, da verschiedene großstädtische Bevölkerungsgruppen recht unterschiedliche Präferenzen bei der Wahl ihrer Wohnstandorte zeigen. Dipl.-Ing. Axel Fricke geht auf neue strategische Handlungsmöglichkeiten als Folge der Reurbanisierung ein. Mit der aus dem Stuttgarter Stadtentwicklungskonzept STEK abgeleiteten Handlungsstrategie „urban Wohnen“ setzt die Landeshauptstadt nicht nur bauland- und wohnungspolitische Akzente, sondern zielt auch auf eine sozial ausgewogene und städtebaulich qualifizierte Praxis. Veränderte Marktbedingungen erfordern im Hinblick auf die Revitalisierung der Wohnungsbestände und Entwicklung neuer Stadtteile eine stärkere Beachtung von Nachfrageorientierungen, erhöhten Integrationsanstrengungen und bürgerschaftlicher Beteiligung. Ergänzend zu diesem Themenschwerpunkt „Reurbanisierung“ befasst sich der Beitrag von Dr. Holger Cischinsky am Beispiel des Flughafens Frankfurt/Main mit den Auswirkungen großer Infrastrukturen auf die umliegenden Gemeinden im Agglomerationsraum Rhein-Main. Im Mittelpunkt steht zum einen die Frage, in welcher Weise sich in besonders fluglärmbelasteten Wohngebieten die Bevölkerungs- und Sozialstruktur infolge selektiver Zu- und Abwanderungsprozesse sukzessive verändert. Der Beitrag greift hierzu auf eine Wanderungsbefragung des Instituts Wohnen und Umwelt, Darmstadt, aus dem Jahr 2008 zurück. Zum anderen werden die Möglichkeiten und Grenzen von Wanderungsbefragungen zur Analyse der Veränderung von Bevölke-rungsstrukturen diskutiert.

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2012

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