Das Fest der Liebe

Den lieblichen Duft von Tannengrün, Lebkuchen und knackendem Holzofenfeuer ins Gedächtnis zu rufen, den Blick noch einmal auf den liebevoll geschmückten Weihnachtsbaum der Kindertage zu lenken, auf die bunten Krippenfiguren und die bescheidenen Geschenke – Erinnerung und Besinnung auf die Geschichten von Eltern und Großeltern, das sind die Anliegen dieses Buches. Weihnachten im Wandel der Zeit ist ein vielbeschriebenes Thema, dem etliche Publikationen mit Gedichten, Prosastuücken und regionalen wie überregionalen Dokumentationen nachgehen. Nur selten aber treffen Vielfalt des historischenMaterials und Liebe für’s Detail auf ein schriftstellerisches Einfühlungsvermögen wie das Bärbel Michels. Sie nutzt es, um die Erzählungen älterer Berichterstatter und volkskundliche Quellen lebendig werden zu lassen. So beschreibt sie die regionale Kulturgeschichte der Weihnachtszeit vom späten 18. bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts: Advents- und Nikolausbräuche, Weihnachtsgeschäft und Festtagssitten, Neujahrstraditionen und vieles mehr. Vorallem eine starke kirchlich-religiöse Ausrichtung prägte das Weihnachtsfest im Sauerland und Wittgensteiner Land. Konsum und Kommerz spielten bis zum Zweiten Weltkrieg eine eher untergeordnete Rolle, wie Zeitzeugen betonen. Die mündlichen Erzählungen, schriftlichen Aufzeichnungen, darunter teils noch unveröffentlichte Quellen, sowie zahlreiche Abbildungen geben einen persönlichen und facettenreichen Einblick in die früher so geheimnisvollen Tage der Advents- und Weihnachtszeit mit ihrem Zauber und vielfältigen Brauchtum. Dem vorliegenden Buch liegt die Veröffentlichung der Autorin „Weihnachten im Sauerland in früherer Zeit“ zugrunde, die bereits 1992 erschienen und schon lange vergriffen ist. Diese überarbeitete und erweiterte Auflage ist nun erstmals auch mit seltenen Farbabbildungen illustriert.