Venezianische Reflexionen
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Der Katalog erscheint anlässlich der Ausstellung „Venezianische Reflexionen. Eitemperabilder, Pastelle, Gouachen, Federzeichnungen und Malerbücher von Friedrich Danielis“ vom 11. Oktober 2014 bis 05. Januar 2015 im Lindenau-Museum Altenburg. Friedrich Danielis, 1944 geboren in Bad Reichenhall, lebt und arbeitet seit 1985 in New York, Venedig und Wien. Zuvor verbrachte er viele Jahre in London. Als Künstler Autodidakt widmet er sich dem Schreiben und Malen gleichermaßen, schuf aber auch Bühnenbilder, Kostüme und Masken für Opernproduktionen. Danielis' Verbindungen zu Literatur und Musik sind eng. Sie spiegeln sich in seinen zwanzig Malerbüchern wider, aber auch in Werktiteln und Texten. Komponisten wie der Österreicher Wolfgang Florey haben sich von Danielis' Bildern zu Kompositionen anregen lassen, umgekehrt nimmt der Maler Musikalisches auf: Haydns Schöpfung, die Lieder Franz Schuberts spielen eine Rolle, die Musik von Wolfgang Amadeus Mozart, aber auch Gustav Mahler. Die Ausstellung konzentriert sich auf die in Venedig entstandenen Werke des Künstlers, einige Arbeiten waren noch nie ausgestellt. Danielis arbeitet außer in Pastell und Gouache auch in Eitempera, ausschließlich bei natürlichem Licht. Er zählt zu den Künstlern, die ihre Farben selbst herstellen – so, wie dies im Mittelalter der Fall war, bei den Malern der frühitalienischen Tafelbilder in der Sammlung des Lindenau-Museums zum Beispiel. Mit diesen religiösen Gemälden, die fast sämtlich Fragmente aus größeren Altarzusammenhängen sind, verbindet Friedrich Danielis die Vorliebe für mehrteilige Arbeiten: vom kleinformatigen Diptychon bis hin zu dem neunteiligen Polyptychon „Mitten im Rand“, das in der Ausstellung zu sehen ist. Danielis ist ein internationaler Künstler, nicht nur durch das Unterwegssein zwischen Italien, Österreich und den USA. Der Gedanke für sein Malerbuch „Working at Krut (and visiting Lovis)“, ein Leporello, entstand in Venedig. Es wurde in Johannesburg bei David Krut (dem Verleger von William Kentridge) gedruckt und in Wien gebunden. In der Liebe zur unerschöpflichen Welt der Literatur und der Malerei (Tiepolo, Tizian, Carpaccio tauchen auf), aber auch dem handgeschriebenen Buch, erweist sich die Verwandtschaft von Friedrich Danielis mit Gerhard Altenbourg, der ebenfalls eine Reihe von Malerbüchern mit eigenen Texten und Zeichnungen geschaffen hat. In seinen farbigen Arbeiten feiert Danielis die Schönheit, aber auch Licht und Wasser in Venedig. Neben Werke in kräftigen, leuchtenden Farben treten zarte, zurückgenommene klassische Federzeichnungen. Über Venedig schreibt Danielis: „Wer aber in der Kunst zu Hause sein kann oder will, findet hier den Raum, in dem es sich leben lässt. Und arbeiten, bis auf weiteres.“ Und: „Venedig leben: Wenn ein Erdenbürger wie unsereins nach unten blickt und den Himmel sieht, muss er in Venedig gelandet sein. Das ist ein Glück, denn nirgendwo sonst ist das Dasein so in die ewig wechselnde, ewig widerspiegelnde Form des Wassers gehüllt, das die Sterne, die Wolken, das Licht verdoppelt und doppelt wirksam, verführerisch leuchten läßt.“