Erhart Kästners Haus in Staufen
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»Ein Haus ist auch ein Buch, in dem man lesen kann«, und Kästners Haus in Staufen stehe da wie ein »Ja«. Mit dieser Feststellung erweist Arnold Stadler seinem Schriftstellerkollegen Erhart Kästner im 96. Heft der SPUREN eine sehr persönliche Referenz. Das Ende seines Lebens verbrachte der ehemalige Direktor der Wolfenbütteler Bibliothek in seinem selbst entworfenen »Nachsommerhaus« in Staufen. Damit entschied sich Kästner bewusst gegen das Bayern von Franz Josef Strauß und für einen Alterssitz im Breisgau – in der Nähe von Martin Heidegger, seinem »privilegierten Partner in Sachen Sprache und Philosophie«. Heidegger, dessen Philosophie sich auch Stadler verbunden sieht, war ein wichtiger Stichwortgeber für Kästners letztes, zivilisationskritisches Buch ›Aufstand der Dinge‹, das er in seiner »weltoffenen Klausur« auf der »Saumlinie zwischen Rebland und Schwarzwald« niederschrieb.