Leoš Janáček - das Operngenie
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Obwohl Leoš Janáček neben Mozart, Wagner, Verdi, Richard Strauss und Puccini zu den meistgespielten Opernkomponisten zählt, sind seine Biographie und die ungewöhnliche Entstehungsgeschichte seiner großen Werke weitgehend unbekannt geblieben. Das hat durchaus Gründe. Bis zu seinem sechzigsten Lebensjahr war Janáček, nach Studien in Leipzig und Wien, im eher provinziellen mährischen Brünn als Lehrer und Chordirektor tätig. Den Durchbruch erlebte er erst, als seine Oper 'Jenufa' 1916 in Prag und 1918 in Wien aufgeführt wurde. Mit einem Schlag gehörte er von da an zu den wichtigsten zeitgenössischen Komponisten. Innerhalb eines knappen Jahrzehnts schuf Janáček bis zu seinem Tod 1928 dann noch vier sehr erfolgreiche Opern. Wesentlichen Anteil daran hatte Max Brod, der Freund Franz Kafkas, der die tschechischen Libretti ins Deutsche übersetzte und so die in der k. u. k.-Monarchie vorherrschende Diskriminierung der tschechischen Sprache und Kultur aufbrach. Janáčeks moderne Auffassungen über den Zusammenhang von Sprache und Musik, die Auswahl hochliterarischer Werke für seine Libretti, die enge Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Otto Klemperer oder Autoren wie Karel Čapek machen seine hohen Ansprüche, aber auch die lange vergessene bzw. unterdrückte Bedeutung der tschechischen Kultur im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts deutlich. Michael Füting erzählt von der späten Entdeckung und der späten Produktivität eines Operngenies und geht detailliert auf die herausragende Originalität und Wirkung seiner Werke ein.