Generalfeldmarschall Model

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Walter Model, seit 30. März 1944 Generalfeldmarschall, war während des Zweiten Weltkriegs ein herausragender Stratege der Defensive. Fünfmal gelang es ihm, die Front an der Ostfront nach Rückzügen wiederherzustellen und seinen Soldaten neuen Kampfgeist zu verleihen: 1942 im Rshew-Bogen, 1943 im Orelbogen, 1944 im Baltikum, Ostgalizien und Weißrußland. Als im Sommer 1944 das deutsche Westheer unter dem Druck der alliierten Invasionen zu zerbrechen drohte, stabilisierte er die Front an der westlichen Reichsgrenze und in Südholland. Im Ruhrgebiet, als alle Verteidigungsmöglichkeiten erschöpft waren, zeigte er eine bemerkenswerte Konsequenz, indem er seine Heeresgruppe auflöste, um einen sinnlosen Kampf zu vermeiden. Am 21. April 1945 nahm er sich das Leben, was die tragische Verstrickung eines Soldaten in die politischen Entscheidungen seiner Zeit verdeutlicht. Gleichzeitig zeigt es die hohe Kunst des Führens in der Defensive und die Aufrechterhaltung der Moral der Truppe. Bei den Frontsoldaten war Model äußerst beliebt. Geprägt von der Tradition des deutschen Berufssoldatentums, war er der Meinung, dass die Regierenden aus militärischen Ereignissen politische Konsequenzen ziehen sollten. Dennoch widersprach er Hitler in militärischen Fragen und verweigerte Befehle, die ihm unsinnig erschienen. Walter Görlitz, ein bedeutender Militärhistoriker, wertete für diese Biographie Models persönlichen Nachlass aus.