Platon und die „Matrix“ der Wachowskis
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Viac o knihe
Dass ‘Matrix’ ein wahrer Blockbuster ist, steht außer Frage. Gewiss liegt dies einerseits an den optischen Innovationen, die den Kinobesucher vergnügt und die die nachfolgende Filmgeneration entweder kopiert oder sogar parodiert hat. Andererseits wird dem Film der Wachowskis immer wieder eine philosophische Tiefe unterstellt, die für dieses Genre doch recht ungewöhnlich sei und die auch der ‘normale’ Zuschauer aufspüren könne. Von den vielen Bezügen, beispielsweise zu Gnostizismus, Buddhismus, Existenzialismus, Skeptizismus, Marxismus und Feminismus, die interpretationswillige Autoren im Werk ‘Matrix’ vermuten, wählt die vorliegende Studie nur einen vermeintlichen Vorreiter aus: das Platonische Höhlengleichnis, das dem Film zwar behände unterstellt wird, dessen genauer Nachweis aber bis heute fehlt. Entgegen der üblichen Vorgehensweise, sich bei der vergleichenden Analyse von antikem Original und moderner Umsetzung eklektisch auf einzelne Details zu fokussieren, zielt die Untersuchung darauf ab, ‘Matrix’ konsequent dem Platonischen Gleichnis gegenüberzustellen. Verbunden mit der These, dass filmintern nicht nur die vier Wissensstufen des Höhlengleichnisses abgearbeitet werden, sondern dass diese neu angeordnet, das heißt bewusst verschoben worden sind, ist so die Frage, welche Antwort der Film dann für den Zuschauer bereithalten könnte. Damit die Kernfrage, was uns die Wachowskis eigentlich sagen wollen, hinreichende Klärung erhält, erfolgt zuerst eine ausführliche Darstellung des beliebten und oft rezipierten Einzelgleichnisses der ‘Politeia’, bevor dessen Parallelen und Brechungen in ‘Matrix’ offengelegt und Schlussfolgerungen daraus gezogen werden.