Bauern, Kirchen, Friedhöfe
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Viac o knihe
Die Wesermarsch, das Land mit den Unterregionen Stedingen, Stadland und Butjadingen, gehört zu den peripheren Gegenden der Bundesrepublik Deutschlands. Spektakuläre Kultur und einzigartige Objekte scheint sie nicht zu bieten. Lediglich die Werkde des bedeutenden Hamburger Bildschnitzers Ludwig Münstermann sind als kunsthistorisch wertvolle Überlieferungen, vielfach beachtet worden. Bei näherem Hinsehen zeigt sich in dieser Marschengegend jedoch auch eine reiche und wechselhafte kulturgeschichtliche Entwicklung. Das Spezifische und Faszinierende entdeckt man oft erst auf den zweiten Blick. Da sind z. B. die kleinen, seit 1530 lutherischen Ortskirchen. Sie haben zwar oft keine kunsthistorisch herausragende Gestaltung zu bieten, doch ihre Ausstattung - Altäre, Emporen und Kanzeln - wurden von Ortsansässigen selbst selbst bestellt und bezahlt. Wenn sie damit kunstgeschichtlich nicht immer den in Kennerkreisen diskutierten Ansprüchen genügen, so offenbaren sie dafür erstaunliche Details aus dem Leben dieser Menschen in der Frühen Neuzeit. Sie zeigen, wie bäuerliche Stiftergruppen in Kirchen investieren, sie im Laufe des 17. Jahrhunderts zu ihren ganz eigenen Gotteshäusern umgestalteten, in denen sie sich sowohl namentlich als auch in Form von Hausmarken verewigten.