Philosophie in Lateinamerika
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Das Buch beschäftigt sich mit den zwei großen inhaltlich und zeitlich verschiedenen Etappen der geistigen Entwicklung auf dem Kontinent. In der ersten Etappe des präkolumbischen Zeitraums wird dem Vorhandensein philosophischen Denkens in der mythologischen Vorstellungswelt der alt-amerikanischen Völker nachgegangen. Unter Beachtung wesentlicher historischer Aspekte behandelt der Autor Grundzüge der 300jährigen Rezeption der spanischen Philosophie, einschließlich der Wirksamkeit des spanischen Renaissance-Humanismus in der Indianerfrage. Der Übergang von der Scholastik zum Positivismus in der Periode der Unabhängigkeitsbewegung mit der spezifischen Rezeption französischer und deutscher Philosophie wird am Beispiel Auguste Comte und des spanischen Krausismo aufgezeigt. Metaphysische Denkrichtungen mit einigen ihrer wichtigsten Vertreter werden eingehend behandelt. In diesem Kontext erleichtert das Buch den Zugang zum Verständnis von Identität, Vergleich und Wechselwirkung zwischen lateinamerikanischem und europäischem Denken. Es ist gedacht als ein Beitrag zum besseren Verständnis des philosophischen Entwicklungsprozesses in Lateinamerika sowie zur Einsicht, daß philosophisches Denken auf diesem Kontinent nicht eurozentrisch interpretiert werden kann.