Memel als Brücke zu den baltischen Ländern
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Viac o knihe
Der Band behandelt in ausgewählten Aufsätzen die Brückenfunktion der Stadt Memel (Klaipeda) und ihres Umlands zum benachbarten baltischen Raum seit der Deutschordenszeit. Ein archäologischer Beitrag gibt einen Überblick über die Stadtentwicklung bis ins 18. Jahrhundert. Während der Ordenszeit waren die militärischen Überfälle der Litauer bestimmend; zur Zeit von Herzog Albrecht im 16. Jahrhundert spielten die Beziehungen nach Livland eine große Rolle. Nur eine zweitrangige Bedeutung hatte der Hafen von Memel im Ostseehandel. Das kirchliche Leben sowie die Aufnahme literarischer Werke lassen etwas über das Selbstverständnis der deutschen und litauischen Bewohner dieser Region erkennen. Von der kirchlichen Lage in der früheren Neuzeit geht der Blick in eine lutherische Landgemeinde nach dem Zweiten Weltkrieg. Übersetzungsprobleme werden am Werk von Hermann Sudermann erörtert, während in der mystischen Lyrik von Fritz Kudnig sich die Liebe vor allem zur Kurischen Nehrung widerspiegelt. Weitere Beiträge sind der politischen Lage des Memelgebiets zwischen den Weltkriegen gewidmet. Es geht um die Schwierigkeiten, die die Siegermächte des Ersten Weltkriegs hatten, die deutsch-litauischen Verhandlungen um die Neugestaltung der Memelschifffahrt sowie das Memelstatut und die Verfassungskrise in ihrer internationalen Verflechtung 1931/32.