Rauschrot
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Viac o knihe
Idealer als im Bollen lässt sich kaum die süddeutsche Herkunft von Sati Zech mit ihrem Interesse an der afrikanischen Kultur verbinden. Etymologisch bedeutet er nichts anderes als ein kugelförmiges Gefäß, die Form jedoch findet sich auch in den Rundbauten, welchen die 1958 geborene Künstlerin bei ihren Reisen durch Afrika immer wieder begegnete. Vor allem jedoch ist der Bollen rund und sehr sinnlich. In Zechs „Bollenarbeiten“ findet sich das Motiv in serieller Reihung in leuchtendem Rot. Die in Berlin lebende Sati Zech verwendet für ihre Werke Kadmiumpigment, mit dem man sehr satte Farben herstellen kann: ein wahres Rauschrot. Dass Sati Zech genau genommen Bildhauerin ist, verleugnen auch diese Arbeiten nicht. Denn die Künstlerin schichtet ihre Arbeiten, so dass mitunter die darunter liegende Fläche hindurch scheint. Das erinnert aufgrund der körperlichen Struktur an Reliefe, aber auch an Wandteppiche. In ihren neueren Arbeiten, die sie aus Leder näht, kehrt sie zu ihren bildhauerischen Anfängen zurück. Diese Plastiken nehmen Bezug auf die Werke von Eva Hesse und finden doch eine ganz eigene Formensprache. „Leder ist Haut und der Umgang mit Körper. Gespielt wird, bis die Häute reißen“, sagt Sati Zech und beschreibt damit zugleich die Ambivalenz unter der ihr Werk steht.