Kleist zur Gewalt
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Viac o knihe
Zum Kleist-Jubiläumsjahr 2011 diskutiert dieser Band das Problem der Gewalt im und mit dem Werk Heinrich von Kleists durch transdisziplinäre Zugänge. Auch 200 Jahre nach seinem Tod im November 1811, hat das Werk des preußischen Dichters und Dramatikers nichts von seiner Intensität eingebüßt. Seine genuine Poetik des Radikalen zeigt sich besonders im Gewaltthema, das zweifelsohne zum ubiquitären Phänomen wird. Die Geschichten sind blutig, die Sprache brutal, aber niemals platt. Als Phänomenologe der Mannigfaltigkeit, ist Kleist bemüht, Gewalt kunstvoll auf unterschiedlichsten Ebenen zu reproduzieren. Sie tritt sowohl in der Getriebenheit des Einzelnen als auch zwischen Individuen in Erscheinung, in Liebe, Sexualität und Geschlechterkampf, innerfamilär oder in Familienfehden, gesellschaftlich und politisch, zwischen Bürgern und Eliten, innerhalb einer Volksgruppe oder zwischen den Völkern – und in Gestalt wütender Rachsucht reicht sie beinahe über das Diesseits hinaus: „Ich will nicht selig sein. Ich will in den untersten Grund der Hölle hinabfahren [.] und meine Rache, die ich hier nur unvollständig befriedigen konnte, wieder aufnehmen!“Mit Beiträgen von Gianluca Crepaldi, Helmut Grugger, Andreas Kriwak, Monika Meister, Klaus Müller-Salget, Wolfgang Palaver, Thomas Pröll und Marion Tulka.