The influence of risk on CDM cost effectiveness from the perspective of EU-ETS compliance investors
Autori
Viac o knihe
Die Handelspreise von ausgeschütteten Certified Emission Reductions (CER) innerhalb des Europäischen Emissionshandelssystems (EU-EHS) sind bekannt. Dagegen sind CER-Gestehungskosten im Rahmen des Clean Development Mechanism (CDM) nicht transparent. Ein Maß für die Kostenwirksamkeit einer Projektbeteiligung ist der zur Realisierung eines CDM-Projekts erforderliche minimale CER-Preis. Da CDM-Projekte in Entwicklungsländern umgesetzt werden, unterliegen diese vielfältigen Risiken, die bei der Berechnung der Preisuntergrenze zu berücksichtigen sind. Bisherige Studien fokussieren zumeist qualitative Risikobewertungen. Methoden zur Bestimmung des monetären Einflusses der Risiken auf die CDM-Gestehungskosten und CERPreisuntergrenze liegen bislang nicht vor. Die vorliegende Studie adressiert diese Forschungslücke und stellt ein Modell zur Bestimmung der Kostenwirksamkeit von CDM-Projektbeteiligungen unter Berücksichtigung der Risiken aus der Perspektive von EU-EHS Compliance-Investoren dar. Für jeden Projekttyp wird ein charakteristisches Objekt mit typischen Leistungsgrößen definiert und sein Einsatz in verschiedenen Ländern modelliert. Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung erfolgt für jedes Projektcluster bestehend aus Projekttyp und Gastgeberland. Zugehörige Treibhausgaseinsparungen werden berechnet und in die finanzielle Bewertung integriert. Als Ergebnis wird die CER-Preisuntergrenze als Maß für die Kostenwirksamkeit in Euro (EUR) pro CER bestimmt. Die Risikobewertung erfolgt durch Erweiterung des Modells um einen Simulationsansatz, der Wirtschaftlichkeits- und CER-Mengen-Risiken berücksichtigt. Risikofaktoren werden durch Verteilungen auf die zugrunde liegende Datenbasis angepasst. Monte-Carlo-Simulationen führen zu Verteilungsfunktionen für risikoangepasste Preisuntergrenzen zu jedem Projektcluster. Die statistische Auswertung ermöglicht die Angabe eines monetären Risikoaufschlags. Exemplarisch wird das Modell auf die Projekttypen Windenergie, Stromerzeugung aus Deponiegas sowie industrielle Abwärmegewinnung angewandt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Risiken einen deutlich höheren Einfluss auf die Kostenwirksamkeit haben wie erwartet. Dieser spiegelt sich in Abhängigkeit der Projektcluster in einem bis zu dreistelligen EUR-Aufschlag wider. Der wissenschaftliche Mehrwert der Studie liegt in der Integration quantitativer Risikobewertungen in die Kostenwirksamkeitsbestimmung. Über die statistische Auswertung von CER-Preisuntergrenzen auf Basis risikoangepasster Preisverteilungen lassen sich Projektcluster mit einer Preiserwartung unterhalb des Marktpreises identifizieren. Die Erkenntnisse tragen somit nicht nur zum CDM-Marktverständnis bei, sondern unterstützen unmittelbar die Definition einer CDM-Investitionsstrategie.