Die Acerra Philologica
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Die auf den Rostocker Gelehrten Peter Lauremberg (1585–1639) zurückgehende Acerra Philologica, ein auf seinem Höhepunkt nahezu 2000 Seiten umfassendes Nachschlagewerk zur Antike, erschien zwischen 1633 und 1788 in zahlreichen und inhaltlich höchst disparaten Auflagen. Während einige Ausgaben nahezu ausschließlich antike Themen behandeln, bieten andere Editionen viele zeitgenössische Nachrichten; einige Ausgaben verzichten auf Nachweise, andere sind durch Fußnoten angeschwollen, in denen antike Autoren ausführlich im Original zitiert werden. Insgesamt liefert die Acerra Philologica ein weit gefächertes Panorama der Lebenswelten der Antike. Laurembergs Idee verkaufte sich gut und fand über anderthalb Jahrhunderte eine weite Rezeption: Grimmelshausen benutzte die Acerra Philologica für seine historiographischen Gehversuche, Goethe erinnerte sich an das Buch aus seinen Kinder- und Jugendtagen, Karl Philipp Moritz trug sich mit der Idee, die Acerra Philologica neu zu bearbeiten. Dieser Band, Ergebnis einer Tagung in Gotha 2008, ist die erste größere Publikation zu einem Werk, das in der Rezeption und Transformation der Antike in der Frühen Neuzeit eine bedeutende Rolle spielte.