Bewußtsein
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Viac o knihe
'Der Mensch sei dem Tier sehr nahe, seine kulturelle Überlegenheit Einbildung.' Gegenüber dieser Kernthese der evolutionären Anthropologie und speziell der Hirnforschung muß dieses Buch wie ein Affront wirken. In ihm wird die herausragende Stellung des Menschen in der Evolution präzis begründet. Bis heute blieb das Bewußtsein des Menschen für die Hirnforschung nach eigenem Eingeständnis ein Rätsel. Ein Grund war, daß stets der vielschichtigen Fülle von Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Ich-Identität, usw. schlankweg das Etikett 'Bewußtsein' angeheftet wurde. So versäumte man, den puren Status 'bewußt zu sein', zu analysieren - worauf es exakt angekommen wäre. Der etablierten Hirnforschung entging daher die fundamentale Tatsache, daß bereits der ganz passive Mensch 'bewußt' ist. Bewußtheit - nicht etwa Wachheit - entpuppt sich als bloßer Offenheits- oder Autonomie-Modus. Dieses bislang völlig unbeachtete Phänomen wirft ein grelles Licht auf die Entwicklung einer intelligenten Kultur des Menschen. Denn seiner selbst 'bewußt zu sein' - gegen alle Hemmnisse und ohne Ende abstrakt und phantasievoll denken zu können -, das ist die mentale Basis jeder Kulturentwicklung. Erst dieser Grund-Modus 'bewußt' gewährleistet die dazu unerläßliche, geistige Autonomie. - Doch wie kommt diese Autonomie neuronal zustande? Alexander Braidt (geb. 1947) ist von Profession Geisteswissenschaftler (Philosophie, Politische Wissenschaft und Germanistik), studierte bei Prof. Ernesto Grassi am Humanistischen Institut München. Bemüht um den vielbeschworenen, selten gelungenen Brückenschlag zwischen Natur- und Geisteswissenschaft, beschäftigt er sich seit gut 20 Jahren mit der Gehirnforschung. Neben rein inneruniversitären Arbeiten ist dies seine erste, größere Veröffentlichung auf diesem Gebiet. Er arbeitet heute freiberuflich als Privatgelehrter in München.