Symbolische Repräsentation und Wirklichkeit nomadischen Lebens
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Viac o knihe
Kamel, Pferd, Rentier - diese Herdentiere sind essentieller Bestandteil nomadischer Lebenswirklichkeit und gelten zugleich als sinnfällige Symbole des Nomadentums. In zwei Kolloquien des Sonderforschungsbereichs 586 „Differenz und Integration. Wechselwirkungen zwischen nomadischen und sesshaften Lebensformen in Zivilisationen der Alten Welt“, angesiedelt in Halle und Leipzig, wurde erstmals versucht, diese Symbolik als Teil der Interaktion zwischen Nomaden und Sesshaften unter verschiedenen Aspekten und in einem weit gespannten zeitlichen und geographischen Rahmen zu untersuchen. Der Tagungsband bietet Einblick in die Arbeit eines großen, international einzigartigen Forschungsverbundes zu den Beziehungen zwischen Nomaden und Sesshaften und liefert Ergebnisse zur Bedeutung von Symbolen für die nomadische Identität und zur symbolischen wie realen Funktion von Herdentieren im nomadischen Leben, wobei der „Decodierung“ von Symbolen für nomadisches Leben abhängig von kulturellen, sozialen und religiösen Kontexten besonderes Augenmerk gewidmet wurde. Zu den Beiträgen: Ute Pietruschka behandelt syrisch- und griechischsprachige Texte, welche die Symbolik der Wüste aufgreifen. Bertram Schmitz geht in seinem Aufsatz auf das Symbol des Zeltes aus der israelitischen Religion ein. Ines Stolpe beleuchtet in ihrem Beitrag den Import des Sowjetsterns in die Mongolei. Elif Dagyeli untersucht die Visualisierung von Symbolen auf Filzteppichen kirgisischer Nomaden. Renate Heckendorf zeigt in ihrem Aufsatz, auf welche Schwierigkeiten der Archäologe stößt, der prähistorische Felsmalereien auf ihrem symbolischen Gehalt hin untersuchen will. Uta Schillings Beitrag fragt danach, durch welche sprachlichen Normen der Begriff „Nomade“ im Kasachischen (köspendí) innerhalb der Sprachgemeinschaft der Kasachen in der Mongolei geprägt ist. Judith Rosenhouse beschäftigt sich in ihrem Aufsatz mit Beduinen-Dialekten in Israel. Der Beitrag von Michael Herles behandelt das Kamel in archäologischen und keilschriftlichen Quellen des antiken Mesopotamiens vom 3. bis zum 1. Jahrtausend v. Chr. Herbert Eisensteins Aufsatz untersucht die kulturgeschichtliche Bedeutung des Kamels in der klassisch arabisch-islamischen Periode. Akasoys Beitrag widmet sich der Kamelbeschreibung in der altarabischen Dichtung anhand des vor- und frühislamischen Dichters Ka’b ibn Zuhair. Der Band richtet sich an Orientalisten, Ethnologen, Historiker und Archäologen, die sich mit dem Thema Nomadismus beschäftigen.