Freiheit für Wechselkurse und Kapital
Autori
Viac o knihe
In der aktuellen globalen Finanz- und Wirtschaftskrise zeigt sich, dass das neoliberale Währungs- und Finanzsystem fulminant gescheitert ist. Statt von Liberalisierung ist wieder von Regulierung und Kontrolle die Rede, viele fordern ein ganz anderes Währungssystem, ein neues Bretton Woods. Doch wie kam es überhaupt dazu, dass sich die neoliberale Währungstheorie und -politik durchsetzte? Dieses Buch untersucht die theoretischen Wurzeln des neoliberalen Währungssystems. Es wird im Detail dargestellt, wie die beiden Forderungen nach globaler Freiheit für das Kapital und nach frei floatenden Wechselkursen von den späten 1940er bis zu den frühen 1970er Jahren von organisierten Neoliberalen theoretisch entwickelt und gesellschaftlich propagiert wurden. Der Fokus liegt dabei auf der Mont Pèlerin Society, dem zentralen transnationalen neoliberalen Netzwerk der Nachkriegszeit, in dem Ökonomen, Politiker und Unternehmer wie Milton Friedman, Gottfried Haberler und Friedrich von Hayek sich vernetzten, Theorien entwickelten und sich gemeinsam für deren Durchsetzung einsetzten. Es werden zuerst die Ursprünge der neoliberalen Währungstheorie, deren Fundamentalkritik am keynesianischen Währungssystem von Bretton Woods und die internen Aushandlungsprozesse innerhalb des neoliberalen Netzwerkes zwischen Verfechtern des Goldstandards und Advokaten frei floatender Wechselkurse nachgezeichnet. Danach folgt eine systematische Untersuchung der organisierten Verbreitung der neoliberalen Währungstheorie in den Wirtschaftswissenschaften, bei Politikern und Privatbankiers. Schließlich wird der Einfluss neoliberaler Ökonomen in der Nixon-Regierung im Kontext des Zusammenbruchs des Bretton-Woods-Systems und die Anfänge neoliberaler Währungspolitik analysiert. Das Buch stellt somit einen Beitrag zur Geschichte ökonomischer Ideen, zur Analyse des organisierten Neoliberalismus, sowie zur transnationalen Netzwerkgeschichte dar.