Der Hohe Repräsentant für Bosnien und Herzegowina

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Der 1995 in Dayton, USA, ausgehandelte Friedensvertrag beendete den Krieg in Bosnien und Herzegowina und führte zur Einrichtung des „Hohen Repräsentanten für Bosnien und Herzegowina“ als oberste politische Instanz. Diese Position hat die Aufgabe, die Umsetzung des Friedensvertrages zu überwachen und koordiniert alle im Land aktiven internationalen Organisationen. In seiner „Wächterrolle“ überwacht der Hohe Repräsentant die staatlichen Institutionen, oft unbeachtet von der europäischen Öffentlichkeit, und hat sich im Laufe der Zeit zur zentralen Instanz entwickelt, die die Funktionalität des Staates sichert. Aktuelle Fragen zur Stabilität des Landes, zur Notwendigkeit der Sondervollmachten des Hohen Repräsentanten und zur tatsächlichen Friedenssituation werden sowohl innerhalb der Internationalen Staatengemeinschaft als auch in Bosnien und Herzegowina kontrovers diskutiert. Der Autor, der selbst im Amt tätig war, analysiert den „Lebenszyklus“ des Hohen Repräsentanten, die politische Arbeit der Amtsinhaber, wichtige Politikfelder wie den Rückkehrprozess der Flüchtlinge und die Militärreform sowie die komplexe Staatsstruktur. Diese kritische Leistungsbilanz des Amtes bietet neue Einblicke und ist von großer Aktualität.