"Es ist bis dato ein ganz unerhörtes Exempel ..."
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Finckenfang heißt jene Erhebung am Ortsrand von Maxen, wo mitten im Siebenjäh-rigen Krieg das Schicksal eines ganzen preußischen Armeekorps besiegelt wurde. Österreichische Truppen unter dem Oberbefehl des Feldmarschalls Graf von Daun hat-ten zusammen mit Verbänden der Reichsarmee im November 1759 etwa 15.000 preußische Soldaten unter dem Kommando des Generalleutnants von Finck umstellt und zwangen ihn nach kurzem Gefecht auf freiem Feld zur Kapitulation. Friedrich der Gro-ße war entsetzt, als er die Nachricht von der Niederlage hörte, und meinte, dass es „bis dato ein ganz unerhörtes Exempel [ist], dass ein preussisches Corps das Gewehr vor seinem Feind niedergeleget“. – 250 Jahre nach dem Ereignis wurde in Maxen jener Tage gedacht, die den Namen des kleinen Dorfes in die große Geschichte Eingang finden ließen. Laiendarsteller aus Polen, Tschechien und Deutschland trafen sich zu Hunderten am historischen Ort, um daran zu erinnern, wie einst Feuer, Gewalt und Krieg das Leben „Rund um den Finckenfang“ zerstörten. Die vorliegende Darstellung des in Maxen ansässigen Volkskundlers Michael Simon gibt einen Überblick über den Verlauf und die Hintergründe des Treffens bei Maxen am 20. und 21. November 1759 und beschreibt, in welcher Weise es in den letzten zweieinhalb Jahrhunderten auf die Orts- und Heimatgeschichte nachgewirkt hat.