Friedrich Paulsen und das Kaiserreich
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Friedrich Paulsen (1846 - 1908) geboren im nordfriesischen Langenhorn, wird - auf dem Lehrstuhl von Hegel - Professor für Philosophie und erster deutscher Professor für Pädagogik an der Berliner Universität. Er lehrt Tür an Tür mit Koryphäen wie Mommsen, Ranke und Dilthey, die ihm den Erfolg und den Massenzulauf zu seinen Vorlesungen neiden. Seine Einführung in die Philosophie erlebt 42 Auflagen und wird in alle Weltsprachen übersetzt. Sein System der Ethik stand in vielen Haushalten als Ratgeber für alle Lebensfragen gleich neben der Bibel und dem Gesangbuch. In scharfer, auch persönlicher Konfrontation mit Wilhlem II. bricht er die Monopolstellung des humanistischen Gymnasiums. Seine Ethik schließt mit dem Konzept einer Fortbildungsschule und dem „Umriss einer Staats- und Gesellschaftslehre“. Daraus ist die heutige Berufsschule wie auch die Idee der Volkshochschule entstanden. Paulsens Schüler Eduard Spranger entwickelt aus diesem Konzept das Gründungsprogramm der 1918 konstituierten Reichszentrale für Heimatdienst, dem Vorläufer der heutigen Bundeszentrale für politische Bildung. Mit Paulsen beginnt die politische Bildung in Deutschland.